
Eine aktuelle Studie des Regionalen Planungsverbands zeigt: Eine Meerwasserentsalzungsanlage könnte zum entscheidenden Infrastrukturbaustein für die industrielle Entwicklung der Greater-Rostock-Region werden. Der Wirtschaftsraum zählt bereits zu den stärksten Jobmotoren Mecklenburg-Vorpommerns, doch die geplante Ansiedlung wasserintensiver Zukunftsbranchen wie Chemie, Pharma, Recycling und grünem Wasserstoff stößt an eine zentrale Grenze – den verfügbaren Wassermengen.
Die Studie empfiehlt daher den Bau einer Meerwasserentsalzungsanlage , etwa in Mönchhagen. Ein erstes Modul könnte täglich rund 100.000 Kubikmeter Brauchwasser aus Ostseewasser bereitstellen und damit den regionalen Mehrbedarf decken. Langfristig wäre eine Erweiterung möglich, um auch Berlin und Brandenburg zu versorgen.
Neben erheblichen Chancen benennt die Untersuchung auch Herausforderungen: Der steigende Energiebedarf neuer Industrien könnte in Zeiten geringer erneuerbarer Einspeisung nicht vollständig gedeckt werden. Die Gutachter regen daher an, einen Weiterbetrieb des Steinkohlekraftwerks Rostock über 2038 hinaus zu prüfen. Zudem müssen die ökologischen Auswirkungen der Rückführung von Salzlauge in die Ostsee detailliert untersucht werden.
Politik, Verwaltung und Wirtschaft beraten nun über die nächsten Schritte. Innerhalb von drei bis fünf Jahren soll die Entwurfsplanung für die Meerwasserentsalzungsanlage starten. Eine gesicherte Wasserinfrastruktur könnte damit zum Schlüssel für weiteres Wachstum und neue Investitionen im Landkreis Rostock werden.
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